Transfers: Die Tops und Flops der letzten 10 Jahre

Sommerpause. Die Zeit, in der uns die Jahnelf meist wenig sportliches Futter für Diskussionen liefert. Umso mehr drehen sich die Diskussionen online sowie offline um Zu- und Abgänge. Welcher Ex-Spieler landet wo? Welcher der Neuzugänge kann die Erwartungen erfüllen? Besonders in diesem Sommer bietet die Vielzahl an Transfers Stoff für gar unendliche Diskussionen. Grund genug für den Jahn-Blog, auf die Transfers der letzten zehn Jahre zurückzublicken:

2013/2014:

Top: Aias Aosman

Der damals 18-jährige Syrer wechselte im Sommer 2013 von der Zweitvertretung des 1. FC Kölns nach Regensburg. Bereits in seiner ersten Saison etablierte sich Aosman als Stammkraft. Insgesamt 73 Spiele im Jahndress, 19 Tore und 11 Vorlagen standen zu Buche, ehe es den Mittelfeldmann zwei Jahre nach seiner Verpflichtung nach Dresden zog. Dort hielt er es 4 Jahre aus, woraufhin einige Wechsel in die Türkei, Rumänien und Griechenland folgten. Heute spielt Aosman beim türkischen Verein Pendikspor.

Flop: Romas Dressler

Mit viel Vorschusslorbeeren wurde Romas Dressler als neue Hoffnung im Sturm verpflichtet. Der Mittelstürmer wurde von Wormatia Worms verpflichtet, wo er in der Vorsaison mit acht Treffern auf sich aufmerksam machen konnte. Kaum in der Oberpfalz angekommen, verletzte sich der gebürtige Ebersberger an der Leiste und musste sieben Spieltage lang aussetzen. Die Verletzungsanfälligkeit zog sich leider durch die gesamte Saison, so dass nach drei weiteren Verletzungen und einer Gelbsperre in Summe ganze 19 Spieltage lang auf den 23-Jährigen verzichtet werden musste. Zwar ließ Dressler sein Talent zwischen dem 21. und 25. Spieltag aufblitzen, als er in vier Spielen mit vier Toren und einer Vorlage brillierte, doch konnte dieses Zwischenhoch nichts an einer in Summe verkorksten Saison ändern. So wurde Dressler bereits in der folgenden Sommerpause an Eintracht Trier abgegeben. Nach Stationen in Kray und Bocholt beendete er 2018 seine Karriere.

2014/2015:

Top: Marvin Knoll

2014/2015. Eigentlich eine Saison zum Vergessen für jeden Jahnfan. Der in der Vorsaison neu in Regensburg angekommene Christian Keller musste einiges an Lehrgeld bezahlen und führte den Jahn per direktem Abstieg in die vierte Liga. Einer der wenigen Lichtblicke, zumindest ließ er sein Talent bereits damals aufblitzen, war Marvin Knoll. Der Mittelfeldspieler wurde im Winter vom SV Sandhausen verpflichtet, wo er in der ersten Halbserie lediglich eine einzige Minute in der 2. Bundesliga zum Einsatz kam. Anders nach seinem Wechsel an die Donau. 15 Einsätze und ein Tor konnten den Abstieg war auch nicht verhindern, bildeten aber den Durchbruch Knolls im Profifußball. In die zweieinhalb darauffolgenden Saisons trug der Mittelffeldspieler mit dem auffälligen Vollbart zur unglaublichen Reise des Jahn von der 4. in die 2. Liga entscheidend bei. Unvergessen sind bis heute seine Freistöße, die des Öfteren die gegnerischen Torhüter zur Verzweiflung brachten. Knoll machte durch gute Leistungen auf sich aufmerksam, so dass er 2018 in den hohen Norden zum FC St. Pauli wechselte. Seit 2021 trägt Knoll das Trikot des MSV Duisburg. Somit wird es in der kommenden Saison zu einem Wiedersehen mit dem gebürtigen Berliner kommen.

Flop: Jonas Erwig-Drüppel

Das Gegenteil von einem Durchbruch hingegen stellt die Saison 2014/2015 in der Karriere von Jonas Erwig- Drüppel dar. Der Rechtsaußen gehörte in der Vorsaison dem Bundesligakader von Eintracht Braunschweig an und wollte nun in Regensburg zum Stammspieler werden. Fehlende Leistung und möglicherweise ein kleiner Kulturschock für den Ruhrpottler ließen den 23-jährigen sich in vielen Spielen auf der Tribüne wiederfinden. Bereits zur Winterpause zog es Erwig-Drüppel daher wieder Richtung Norden. Mit einer Zwischenstation im niedersächsischem Oldenburg wechselte er munter zwischen einigen Vereinen in Nordrhein-Westfalen und spielt aktuell bei der SSVg Velbert in der Regionalliga West.

2015/2016:

Top: Philipp Penkte

In der Saison, die den Beginn des Durchmarschs in Liga 2 bringen würde, möchte man natürlich einige Spieler hervorheben. Jann George, Markus Ziereis oder Alexander Nandzik sind nur einige Beispiele der Spieler, die allen Jahnfans in guter Erinnerung geblieben sind. Umso schwerer einen einzelnen Spieler hervorzuheben. Unter dem Druck des erwarteten direkten Wiederaufstiegs zeigte Pentke nicht nur ein Mal seine Charakterstärke. Als unumstrittener Stammtorhüter in der Regionalliga Bayern und in der folgenden Saison in Liga 3 machte sich der Freiberger spätestens in der Aufstiegsrelegation gegen 1860 München zur Legende, als er das Tor der Jahnelf mit stoischer Ruhe hütete, selbst als er von Münchnern mit Stadioninventar beworfen wurde. Vier Jahre lang, zwei davon in der 2. Liga, agierte Penkte als Stammtorhüter der Jahnelf, bevor er zum vermeintlichen Ausklang seiner Karriere nach Hoffenheim wechselte. Dort konnte er in Summe acht Bundesligaeinsätze und einen in der Europa League sammeln. Im Sommer 2023 lief sein Vertrag aus und man darf gespannt sein, wohin es den inzwischen 38-Jährigen zieht.

Flop: Andre Luge

Nicht wirklich durchsetzen konnte sich in seiner Zeit an der Donau hingegen Andre Luge. Mit der Empfehlung von einigen Einsätzen in der 3. Liga und Erfahrung als Stammspieler in der Regionalliga Nordost wurde der Mittelfeldspieler von RB Leipzig verpflichtet. Eine Reihe von Verletzungen verhinderten allerdings, dass in der Saison 2015/2016 mehr als sieben Startelfeinsätze verzeichnet werden konnten. In der darauffolgenden Hinrunde fand sich der gebürtige Chemnitzer in der Regel auf der Tribüne wieder. Einige Nominierungen auf die Auswechselbank in der Rückrunde konnten nichts an der Tatsache ändern, dass Luge hinter den Erwartungen zurück geblieben ist und somit trennten sich die Wege im Sommer 2017. Bei der DJK Vilzing brachte es Luge dann in fünf Saisons auf 112 Einsätze. Heute spielt der 32-Jährige bei FSV Motor Marienberg in der Nähe seiner Chemnitzer Heimat.

2016/2017:

Top: Bene Saller

Zurück in der 3. Liga verpflichtete der inzwischen rehabilitierte Christian Keller sieben Neuzugänge. Bene Saller und Marco Grüttner dürfen an dieser Stelle nicht unerwähnt bleiben, Bene Saller blieb dem Jahn bis heute erhalten und darf sich in der kommenden Saison berechtigte Hoffnung auf die Rolle des Kapitäns der Jahnelf machen. Saller wechselte von Mainz, wo er zwischen 2012 und 2014 unter Trainer Thomas Tuchel 16 Einsätze in der höchsten deutschen Spielklasse verzeichnen konnte, nach Regensburg. Zunächst im Wechsel zwischen defensivem Mittelfeld und Verteidigung spielte sich Saller schnell als rechter Verteidiger im Gerüst der Jahnelf fest. Damit trug er entscheidend zum direkten Aufstieg und der Etablierung in der 2. Liga bei. Leider wechselten sich in der vergangenen Saison gute Leistungen zu oft mit haarsträubenden Fehlern ab, so dass Saller nichts am Abstieg der Jahnelf ändern konnte. In seinen nun schon sieben Jahren an der Donau wurde der aufopferungsvoll kämpfende gebürtige Münchner zu einer Identifikationsfigur für viele Jahnfans.

Flop: Patrik Dzalto

Patrik Dzalto, ausgebildet bei RB Leipzig, kam mit großen Erwartungen per Leihe nach Regensburg. Zwar konnte sich der Kroate in der Vorsaison nicht im Bundesligakader von Bayer Leverkusen durchsetzen, spielte aber regelmäßig in der U19-Bundesliga. In den ersten Spielen in Regensburg kam der Mittelfeldmann zwar noch regelmäßig um Einsatz, verlor seinen Platz auf dem Feld allerdings recht schnell, woraufhin ein Außenbandriss jeden weiteren Einsatz bis zum Ende der Saison unmöglich machte. Die Hoffnungen auf ein schnelles Zurückfinden zur Normalform waren beim Jahn anscheinend derart groß, dass man Dzalto in der folgenden Sommerpause fest von Leverkusen verpflichtete. Der Plan, in der Landesliga zur nötigen Form zurückzufinden, waren allerdings nicht von Erfolg gekrönt, so dass der Mittelfeldspieler bereits zur Winterpause den Jahn verließ und sich TuS Koblenz anschloss. Wirklich durchsetzen konnte sich der heute 26-jährige aber nie, so dass ihn fast jährliche Wechsel inzwischen in die 1. Liga Mazedoniens geführt haben, wo er in der vergangenen Saison lediglich zu zwei Einsätzen gekommen ist.

2017/2018:

Top: Sargis Adamyan

Viele Zweifler schrieben Adamyan keine große Rolle im Kader der gerade aufgestiegenen Jahnelf zu. 33 Einsätze in der 4. Liga bei Steinbach Haiger in der Vorsaison überzeugten nur die wenigsten. Doch Keller bewies mit der Verpflichtung Adamyans erneut ein kluges Händchen. So ließ der Armenier die ersten Kritiker verstummen, als er sich unter Achim Beierlorzer sofort als Stammspieler im Sturm festspielte. Mit fünf Toren und vier Vorlagen konnte man bereits erahnen, welches Talent in dem zu der Zeit bereits 24-Jährigen schlummerte. In der darauffolgenden Saison steuerte Adamyan mit 15 Toren und 11 Vorlagen ein großes Stück zum erneuten Klassenerhalt bei. Keine Chance also für den Jahn, Adamynan eine weitere Saison zu halten. Glücklicherweise war Adamyan mit einem noch ein Jahr laufenden Vertrag ausgestattet, sodass die TSG Hoffenheim eine Rekordsumme von 1,5 Millionen Euro an die Donau überweisen musste. Bis heute der wohl größte Transfererlös der Regensburger Vereinsgeschichte.

Flop: Sebastian Freis

Der mit der Erfahrung von 164 Bundesligaspielen und 84 Profitoren ausgestattete Sebastian Freis sollte als Routinier um Sturm der Jahnelf agieren. Leider sollte kein einziges Tor für den Jahn dazu kommen. Dem Alter geschuldete Wehwehchen und eine mit Grüttner, Adamyan und Al-Ghaddioui zu große Konkurrenz ließen Mittelstürmer zu lediglich fünf sowie vier Einsätzen in seinen zwei Saisons an der Donau kommen. Folgerichtig beendete Freis nach Auslaufen des Vertrages seine Karriere 2019.

2018/2019:

Top: Marcel Correia

Marcel Correia wechselte vom gerade aus der 2. Liga abgestiegenen 1. FC Kaiserslautern nach Regensburg. Nach einer für ihn wechselhaften Saison mit nur elf Einsätzen sollte der Jahn eine neue Chance in der 2. Liga für ihn darstellen. Diese Chance nutze Correia und wurde auf Anhieb Stammspieler in der Innenverteidigung. Zwei Saisons verbrachte er im Dress der Jahnelf, beide als Stammspieler und beide mit dem souveränen Klassenerhalt gekrönt. Es schien also gut zu passen mit Correia und dem Jahn, weshalb Christian Keller dem Verteidiger bereits frühzeitig eine Vertragsverlängerung anbot. Doch Correia haderte. Die genauen Hintergründe sind bis heute unbekannt, doch Keller zog schließlich entnervt ob der zögerlichen Haltung Correias sein Angebot zurück. „Zurück in die Heimat zur Familie“ wollte der gebürtige Kaiserslauterner. Ob es fehlende Geographiekenntnisse oder doch der Ruf des Geldes waren, ist unbekannt, doch zog es den Deutsch-Portugiesen zur Saison 2020/2021 nach Paderborn. Inzwischen schnürt Correia seine Schuhe in Elversberg, wo er als bisheriger Stammspieler nun wohl noch einige Zweitligaspiele zu seiner Vita hinzufügen darf.

Flop: Andre Dej

Königstranfer. Ein echter Kracher. So wurde die Verpflichtung von Andre Dej in Regensburg gefeiert. Nicht zu Unrecht. Wie oft konnte der Jahn schonmal einen der besten Spieler der 3. Liga für sich gewinnen? Doch die Vorfreunde wich schnell der Enttäuschung. Irgendwie passte es nicht so richtig zwischen dem gebürtigem Kölner und dem Jahn. In 34 Spielen brachte es Dej nicht zu einem einzigen Einsatz. Nur einmal, am 9. Spieltag durfte der Mittelfeldspieler die Partie von der Bank und nicht der Tribüne verfolgen. Keine große Überraschung also, dass sich nach der Saison, zur Winterpause hatte sich kein Abnehmer gefunden, die Wege trennten und Dej in Richtung seiner Geburtsstadt zur Viktoria Köln wechselte. Mutmaßlich zahlten die Kölner sogar noch etwas an Ablöse.

2019/2020:

Top: Alex Meyer

Große Fußstapfen hinterließ Philip Pentke 2019 nach seinem Wechsel zur TSG Hoffenheim. Viele Jahnfans befürchteten, dass mit dem Weggang des charakterstarken Torhüters auch der Erfolg von der Donau verschwinden würde. Doch Keller war der Herausforderung, einen würdigen Nachfolger zu finden, gewachsen und verpflichtete Alex Meyer von Stuttgart II. Trotz einige Fehler in seinen ersten Spielen konnte Meyer die Fußstapfen schnell füllen. Bis auf wenige kürzere Verletzungen verpasste der Torhüter in den folgenden zwei Saisons kein Spiel und wurde zum unverzichtbaren Rückhalt der Jahnelf. Nicht zuletzt Meyers Reaktionsschnelle ist die Wunderreise im DFB Pokal 2020/2021 zu verdanken. Ganze drei Mal brillierte Meyer im Elfmeterschießen. Doch wer dachte, dass mit 31 Jahren nun der Höhepunkt seiner Karriere erreicht war, der irrte. Vermeintlich zum Ausklingenlassen seine Karriere wechselte Meyer zu Borussia Dortmund. Durch gute Leistungen und etwas Glück, dass sich mit Gregor Kobel die eigentliche Nummer 1 verletzte, brachte es Meyer zu sieben Einsätzen in der Bundesliga und fünf, unter anderem gegen Manchester City, in der Champions League.

Flop: Federico Palacios

Mit Frederico Palacios verpflichtete der Jahn 2019 mal wieder einen Spieler aus einem vermeintlich höheren Regal. Durfte der Hannoveraner doch zuvor 17 Mal für den 1. FC Nürnberg die Fußballschuhe in der ersten Liga schnüren. Konnte Palacios in den ersten Spielen nach seinem Wechsel noch so etwas wie die Rolle eines Stammspielers einnehmen, wurden die Einsätze und sogar die Nominierungen für die Ersatzbank im Verlauf der Saison immer sporadischer. Gegen Ende der Saison brachte ihn eine Verletzung an den Adduktoren komplett aus dem Tritt und die Tribüne wurde zu seinem zweiten Zuhause. In der Hinrunde der folgenden Saison konnte nur eine einzige Einsatzminute verbucht werden, sodass man sich entschied, zur Winterpause zunächst getrennte Wege zu gehen. Mit dem MSV Duisburg fand sind ein Abnehmer, der Palacios bis Saisonende entlieh. Dort spielte der schnelle Mittelfeldspieler zunächst eine gute Rolle, verletze sich anschließend schwerer und so konnte er die erhoffte Spielpraxis nur bedingt gewinnen. Nach Ende der Leihe verließ Palacios den Jahn endgültig und schloss sich Viktoria Köln an. Zur aktuellen Saison wechselte der Rechtsfuß nun zum FK Panevezys in die höchste litauische Spielklasse.

2020/2021:

Top: Jan-Niklas Beste

Im Sommer 2020 sicherte sich der Jahn die Dienste des damals 21-jährigen Jan-Niklas Beste per Leihe von Werder Bremen. Nicht nur die Freunde billiger Wortwitze kamen mit dieser Verpflichtung auf ihre Kosten. Nicht nur optisch hat der in Hamm Geborene einige Ähnlichkeiten mit Marvin Knoll. Ähnlich wie Knoll brachte Beste wieder Gefährlichkeit, was Standardsituationen angeht, nach Regensburg. Leider plagten Beste in seiner ersten Saison einige Verletzungen, sodass er zu lediglich 16 Einsätzen kam. Doch konnte er in diesen Einsäten bereits aufblitzen lassen, was in ihm steckte. Glücklicherweise lief die Leihvereinbarung mit den Bremern für zwei Saisons. In der zweiten Saison beim Jahn lief es nun auch, was die Einsätze angeht, deutlich besser. Besonders die angesprochene Standardstärke machte den Bartträger unverzichtbar für die Jahnelf. Die gezeigten Leistungen machten nun auch andere Vereine auf Beste aufmerksam, so dass der neue sportliche Leiter Roger Stilz keine Chance hatte, Beste in Regensburg zu halten. Für angeblich eine Million Euro wechselte Beste von der Weser nach Heidenheim, wo er in diesem Sommer den Aufstieg in die Bundesliga feiern konnte.

Flop: Andre Becker

Wieder ein Transfer aus der Kategorie: Große Erwartungen nicht erfüllt. Mit 20 Toren in 22 Spielen machte Andre Becker in der Regionalliga Südwest auf sich Aufmerksam. Mit entsprechender Euphorie wurde der gebürtige Brasilianer also in Regensburg empfangen. Vielleicht nicht 20 Tore, aber dennoch einen großen Anteil zum erneuten Klassenerhalt sollte Becker beitragen. Doch wie meistens bei hoch gelobten Transfers in Regensburg konnte auch Becker nicht annähernd an seine Erfolge anknüpfen. Trotz 29 Spielen in seiner Premierensaison gelang Becker kein einziges Tor im Dress der Jahnelf. In seiner zweiten Saison wurde es sogar noch schlimmer und Becker wurde in der Hinrunde nur noch zwei Mal für wenige Minuten aufs Spielfeld geschickt. Zur Winterpause sollte Becker dann folgerichtig eine Liga tiefer verliehen werden, um Spielpraxis zu sammeln und um seinen Torriecher wiederzufinden. Was bei den Würzburger Kickers mit zwei Toren in drei Spielen vielversprechend begann, endete mit einem Innenbandriss am Knie und somit einer weiteren verkorksten Saison. Folglich fehlte die Perspektive auf Einsätze nach einer Rückkehr nach Regensburg, was dazu führte, dass man den 1,97 Hünen 2022 an Viktoria Köln abgab, wo Becker nun in der dritten Liga Fuß gefasst hat und acht Tore zum Klassenerhalt der Kölner beigetragen hat. Es steht also ein Wiedersehen an.

2021/2022:

Top: Steve Breitkreuz

Steve Breitkreuz wurde 2021 von Erzgebirge Aue verpflichtet. Der gebürtige Berliner hatte bereits einige Saisons zweite Liga für Erzgebirge Aue und Eintracht Braunschweig auf dem Buckel. Doch die Auer planten zur neuen Saison eine Neuausrichtung des Kaders, weshalb Steve Breitkreuz keine Vertragsverlängerung angeboten wurde. Diese Chance nutze der Jahn und sicherte sich die Dienste des Routiniers. Breitkreuz wurde aufgrund seiner abgeklärten Spielweise sofort zum Stammspieler. Auch in der abgelaufenen Saison spielte der Berliner eine wichtige Rolle in der Verteidigung, so dass viele Jahnfans auf eine Vertragsverlängerung hofften. Breitkreuz entschied sich allerdings nicht für einen Verbleib, sondern nahm ein Angebot des deutschen Rekordmeisters an. In der zweiten Mannschaft der Münchner Bayern soll Breitkreuz die Entwicklung junger Talente als rechte Hand des Trainers unterstützen.

Flop: Nicklas Shipnoski

Zur Winterpause in der Saison 2021/2022 verpflichtete Kellers Nachfolger Stilz als eine seiner ersten Neuverpflichtungen Nicklas Shipnoski per Leihe von Fortuna Düsseldorf. Bei den Düsseldorfern bekam der 24-Jährige, der ein Jahr zuvor noch mit 15 Toren und zehn Vorlagen in Liga drei brillierte, zu wenig Einsatzzeit. Dies sollte sich in Regensburg ändern. Die eher mauen Leistungen in den zwar regelmäßigen, aber kurzen Einsatzzeiten in seinen ersten Monaten in Regensburg konnte man wohlgesonnen noch als Eingewöhnungszeit abtun. Viele im Verein erwarteten spätestens zur neuen Saison eine deutliche Leistungssteigerung des Außenbahnspielers. Zwar blieben die Einsätze in der Hinrunde der abgelaufenen Saison regelmäßig, die Leistung stagnierte allerdings hinter den Erwartungen. In der Rückrunde fehlte Shipnoski dann meist gänzlich im Kader. Nicht überraschend also, dass Fortuna Düsseldorf zur anstehenden Saison nicht auf die Dienste Shipnoskis setzt und ein Wechsel zu Arminia Bielefeld vollzogen wurde.

2022/2023:

Top: Prince Osei Owusu

Die gerade abgelaufene Saison ist vielen Jahnfans in keiner guter Erinnerung geblieben. Viele der Zugänge schlugen nicht wie erhofft ein. Ein Spieler, der konstant Leistung zeigte und, je länger die Saison dauerte, auch immer treffsicherer wurde, ist Prince Osei Owusu. Mit seinen neun Treffern zählte der von Erzgebirge Aue verpflichtete gebürtige Wertheimer zu den Lichtblicken der Jahnelf. Lange musste man auf den ersten Treffer in der Liga warten, tat Owusu schon als Chancentod ab, doch je schlimmer die Form der Jahnelf im Verlauf der Saison wurde, desto besser kam Owusu in Fahrt. Sieben Tore in den letzten 10 Spielen zeugen von der Formstäre des Stürmers. Kein Wunder also, dass der Jahn den Stürmer gerne weiter an sich gebunden hätte. Ebenso kein Wunder ist es aber, dass dies nicht gelang. Aktuell verdichten sich die Gerüchte, was einen Wechsel zu Fortuna Düsseldorf angeht.

Flop: Joshua Mees

Da weiß man was man hat. No-Brainer. So in etwa haben viele Jahnfans gedacht, als die Leihe von Joshua Mees von Holstein Kiel an die Donau verkündet wurde. Mees spielte schließlich bereits 2017/2018 für die Jahnelf, konnte anschließend Bundesligaerfahrung bei Union Berlin sammeln, bevor ein Wechsel zu Holstein Kiel seine Rückkehr in die zweite Liga markierte. So einfach wie sich das Jahnumfeld und wohl auch Mees selbst die Rückkehr in die Domstadt vorgestellt hatten, war es dann doch nicht. So wie quasi die gesamte Jahnelf kam auch Mees aus unerklärlichen Gründen nie richtig in Tritt. Die Einsatzzeiten wurden im Verlauf der Saison immer kürzer, die Leistungen immer zweifelhafter, so dass gegen Ende der Saison die Einsätze gänzlich ausblieben. Als Säule auf Linksaußen eingeplant, trägt Mees einen erheblichen Anteil am Abstieg. Wie es für Ihn nach der Rückkehr nach Kiel weitergeht, ist offen.

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Foto 1: Christof Koepsel/Getty Images via Onefootball, Foto 2: Gonzalo Arroyo Moreno/Getty Images via Onefootball