5:1-Testspielsieg beim Partnerverein

Der SSV Jahn besiegte im vierten Testspiel der Saisonvorbereitung den ASV Cham, Partnerverein der Jahnschmiede, mit 5:1. Es hakte noch an manchen Stellen. Aber Der-Jahn-Blog sagt: Alles im grünen Bereich.

Erste Halbzeit

Gegen den Bayernligisten begann man mit folgender Aufstellung: Weidinger – Saller (C), Wurm, Bittroff, Schönfelder – Bulic, Viet (28. Schmidt) – Faber, Kother  – Huth, Ganaus (40. Eichinger).

Falls ihr den Namen Wurm in der Jahn-Aufstellung nicht kennt: Das ist Leopold Wurm, letztes Jahr noch in der U-17-Bundesligamannschaft des Jahn dabei.  Er nahm bereits an Lehrgängen der DFB-U17-Nationalmannschaft teil und gilt als großes Talent. Nun macht er die Vorbereitung mit den Profis mit und soll sich zeigen dürfen. Im Spiel wurde ihm mit Bittroff sicher nicht ohne Absicht ein sehr erfahrener Verteidiger zur Seite gestellt. 

Der Jahn fand mühsam ins Spiel, auch weil Cham gut mithielt, läuferisch gut und körperlich robust auftrat sowie sich aufs Verteidigen und schnelle Vorstöße nach Jahn-Ballverlusten verlegte. Erkennbar war beim Jahn der Plan, die Außenverteidiger ins Offensivspiel stark einzubinden und den Gegner durch Positionsrochaden zu beschäftigen. So wechselten die Außen Kother und Faber die Seiten und auch Ganaus und Huth im Sturm rotierten des Öfteren. Schönfelder als Linksverteidiger erzeugte etwas mehr Druck als Saller gegenüber, während Faber auf dem rechten Flügel etwas mehr Tempovorstöße hatte als Kother.

Doch zunächst ging der Jahn erst einmal in Rückstand (10.), weil schon erwähntem Wurm im Aufbau ein Fehlpass unterlief. Cham schaltete schnell, Kalteis wurde geschickt und überwand Weidinger.

In der Folge intensivierte der Jahn seine Bemühungen nach vorne und kam mit Ganaus (17.) und Kother (27.) zu guten Chancen. Auch Wurm ging bei Ecken mit in den Strafraum und kam durch seine enorme Größe zu zwei, drei guten Kopfballchancen. 

Im defensiven Mittelfeld gab Bulic den eher defensiveren Part, Viet den offensiveren. Bulic gefiel hier besser, durch seine Größe waren Chams lange Bälle meist seine Beute und auch im Zweikampf ist er sehr robust. Viet war zwar bemüht, verlor aber des Öfteren Zweikämpfe und hatte unsaubere Zuspiele. Er bekam früh einen Schlag durch die harte Chamer Spielweise ab und wurde in der 28. Minute durch Christian Schmidt ersetzt.

In der 32. Minute war schließlich der Bann gebrochen. Bulic spielte einen sehr guten Ball Richtung Eckfahne, Kother flankte halbhoch und Huth nickte in den Chamer Kasten ein. Huth legte gleich nach und wuchtete ein Solo zentral in die Maschen (34.). Direkt danach stellte Ganaus per Kopf auf 3:1 (35.). Jener Ganaus wurde kurze Zeit später vom Gegenspieler am Kopf getroffen und ausgewechselt. Ihm sollte aber nichts Ernsteres fehlen. Für ihn kam Noel Eichinger.

Der Geschäftsführer Sport Achim Beierlorzer redete zur Halbzeitpause dem Chamer Trainer Faruk Maloku ins Gewissen. Dessen Mannschaft solle die für Beierlorzers Geschmack überharte Spielweise einstellen.

Zweite Halbzeit
(Foto: Gatzka)

Zur zweiten Halbzeit wechselte Joe Enochs fast komplett durch. Das Team der zweiten 45 Minuten: Weidinger (77. Bartl) – Ziegele, Ballas, Breunig, Hein – Eisenhuth, Geipl (C) – Diawusie (77. Graf), Anspach – Zwarts, Eichinger (73. Onuigwe).

Die zweite Hälfte war ereignisärmer als die erste. Die 1.100 Zuschauer im Kappenberger-Sportpark sahen einen Treffer durch Zwarts zum 4:1 (64.) nach Fehler des Chamer Torhüters, der einen Ball durchrutschen ließ. Zum 5:1 traf Eichinger, der einen hohen Ball schön annahm und in die Maschen lupfte (72.).

Auffällig war, dass der etatmäßige Innenverteidiger Ziegele als Außenverteidiger  fungierte. Er machte es solide, aber ohne große offensive Akzente. In der Innenverteidigung waren Ballas und Breunig weitgehend beschäftigungslos, zeigten aber auch keine Wackler. Hein über links fehlte in der Vorwärtsbewegung ab und an die Präzision, defensiv stand er allerdings sehr solide und gewann entscheidende Zweikämpfe. 

Geipl ließ sich im Spielaufbau zwischen die Innenverteidigung fallen und wirkte am Spielaufbau mit. Eisenhuth gab den offensiveren Sechser, fiel aber nicht sonderlich auf, genauso wie Anspach auf dem linken Flügel. Die rechte Seite wirkte aktiver, Diawusie spielte des Öfteren seine Schnelligkeit aus und versuchte sich an scharfen Hereingaben. Er rochierte auch viel mit Eichinger und suchte den Weg in die Spitze. Eichinger blieb bis auf sein feines Tor eher unauffällig. Joel Zwarts versuchte die Rolle als Zielspieler und Ballabschirmer auszufüllen, wurde aber oft eng gedeckt und war bis auf sein Tor phasenweise abgemeldet. Der eingewechselte Onuigwe hatte auch einige gute Szenen, aber scheiterte kurz vor Schluss mit einem an ihm verursachten Elfmeter. U21-Torwart Bartl, der für Weidinger kam, war beschäftigungslos. 

Fazit

Insgesamt zeigten beim Jahn alle, dass sie bei heißen Temperaturen mitziehen wollten. An manchen Stellen fehlte noch die Abstimmung und die Präzision. Huth, Ganaus, Schönfelder, Diawusie und Faber erzeugten Torgefahr. In manchen Szenen schien ein offensiver Ballverteiler zu fehlen, dieser Eindruck ist freilich aber auch dem tiefstehenden Gegner geschuldet. Es bleibt noch einiges zu tun, die Vorbereitung ist aber noch lang, zumal das Trainingslager wartet.