Aus dem Schatten treten

Am Samstag, den 21.10.2023 um 14 Uhr gastiert die Jahnelf beim Halleschen FC. Der Jahn-Blog informiert euch wie gewohnt vorab. (Foto: Gabriel Kuchta/Getty Images for DFB via Onefootball)

Über den Gegner

Halle an der Saale. Eine Großstadt aus Sachsen-Anhalt, die auf eine lange und traditionsreiche Kultur zurückblicken kann. Wieso soll so etwas aus dem Schatten treten? Wieso ist es denn überhaupt im Schatten?
Wenn man an die Region denkt, denkt man den Flughafen Leipzig-Halle, bei Mitteldeutschland erst an Leipzig und auch im Fußball hat man meist eher Leipziger Vereine im Kopf oder den großen Rivalen aus Sachsen-Anhalt. Dabei muss sich die Stadt eben nicht verstecken, jedoch wird sie leicht übersehen.
Aus dem Schatten tatsächlich heraustreten könnte jedoch der Hallesche FC. Aktuell mit einem Spiel weniger auf Rang 19 beheimatet, steht den Hallensern wieder eine nervenaufreibende Saison bevor. Es befinden sich stand jetzt 8 Punkte auf ihrem Konto und durch die Verlegung des Spiels gegen Freiburg II können noch Punkte hinzukommen. Letztes Jahr konnte man sich noch auf Rang 16 retten, aber es wurde nicht einfacher.
Schon alleine deswegen, da man einen der besten Torhüter der Liga an niemand Geringeren als uns verlor. Am Ende der Saison 2022/2023 kassierten die Hallenser um Kapitän Jonas Nietfeld (ein alter Bekannter für uns) 60 Tore, mit Felix Gebhardt im Kasten (Tordifferenz -11). Das macht 1,5 Tore pro Spiel. Unter dem neuen Torhüter Sven Müller sind es bei 11 Spielen bereits 23 Buden, was einen Schnitt von 2 Toren pro Spiel macht. Man sieht also ganz gut, welche Klasse der Jahn sich mit Felix Gebhardt gesichert hat.
Jedoch verloren die Hallenser nicht nur im Tor eine wichtige Stütze, sondern mit Tom Zimmerschied einen starken Linksaußen an die Konkurrenz in Dresden.
Neu hinzu kam dafür u. a. Dominic Baumann vom FSV Zwickau. Und man kann schon sagen: Mit seinen 8 Toren von insgesamt 14 ist er die Lebensversicherung des Teams von der Saale.
Was ist also das Ziel der Mannschaft von Sreto Ristic? Wir würden sagen: Eindeutig der Klassenerhalt und erst einmal nichts anderes.
Möglich gemacht werden soll das in der Regel durch ein 4-3-3 System. Bei diesem System werden die Verteidiger besonders versuchen, neben dem Abwehren der Angreifer den Spielaufbau in die Hand zu nehmen. Die Außenverteidiger versuchen sowohl offensive als auch defensive Akzente zu setzen. Dadurch sind die Flügel und das Zentrum ausgewogen besetzt und die Mittelfeldspieler können den Spielaufbau gut fortführen.
Und welche Nachteile hat diese Formation? Nun, die Formation ist grundsätzlich sehr offensiv. Offensive Formationen sind von Natur aus anfällig für Konter. Dadurch, dass die offensiven Außen vorne den Mittelstürmer bedienen sollen, sind die Räume zwischen Angriff und Mittelfeld gegebenenfalls sehr groß, was man gut ausnutzen kann.

Wir haben uns auch diese Woche auf Social Media umgesehen. Zu uns haben wir nicht viel gefunden, allerdings möchten wir euch an der Stimmung im Hallenser Fanlager teilhaben lassen, die teils verzweifelt ist und teilweise treu bis zum Ende. Hier die Auszüge:

„Gestern war ich ehrlich unfassbar sauer! Die Leistung war eine Katastrophe! Das muss besser gehen und das Potenzial dafür ist da …:“

„So langsam muss es mal einen Sieg geben, wenn nicht sogar mehrere, ihr könnt euch nicht wieder so kurz vor Schluss retten, lieber in der Mitte Safe sein als am Ende zu zittern das wollen wir und ihr nicht noch einmal …❤️“

„Jetzt 110 % für diesen Verein geben und kämpfen❤️“

„An jeder Wand steht unser Spruch: Eisern Chemie bis in den Tod 🔴⚪🔴“

Der Blick auf den Jahn

Auf dieser Pressekonferenz konnte man etwas beobachten, was es seit Längerem nicht mehr gab: Sorgenfalten im Gesicht unseres Chefcoaches. Wenn man die Ausfälle neben dem Langzeitverletzten Niclas Anspach sieht, ist das auch nur allzu verständlich. Gesperrt fehlen die Stammspieler Andreas Geipl (5. gelbe Karte, wer hätte das nur erwartet…) und Louis Breunig (Gelb-Rot-Sperre).
Angesprochen auf seine Gedankenspiele, entspannten sich die Falten jedoch relativ schnell: Florian Ballas ist wieder im Training und Robin Ziegele bereits seit letzter Woche. Außerdem sei Alexander Bittroff durch seine letzten beide Einsätze sehr gut gelaunt. Natürlich sind Geipl und Breunig zwei Stützen, jedoch ist der Coach davon überzeugt, dass die Mannschaft die Ausfälle ordentlich kompensieren kann.
Angesprochen darauf, ob Florian Ballas oder Robin Ziegele startet, wollte sich Enochs nicht festlegen. „Es ist eine schöne Situation für uns als Trainerteam, dass wir auf zwei Leute zurückgreifen können, die beide schon bewiesen, haben ,dass sie uns helfen können.“ Jedoch werde man die nächsten zwei, drei Trainingseinheiten abwarten. Er gab an, dass Ballas vermutlich fit werden könnte, lobte jedoch Ziegele und seinen Einsatz nochmal extra.
Natürlich sei es etwas schwieriger Andi Geipl zu ersetzten, da dieser mit Rasim Bulic gut eingespielt sei. Joe Enochs ist aber von Tobias Eisenhuth überzeugt und traut ihm u. a. diese Aufgabe zu. Auf Nachfrage der MZ gab Enochs an, dass es auch eine Option sei, dass Christian Viet nach hinten rutschen könnte. Jedoch müsste man dann auch vorne umbauen. Insgesamt gab Enochs an, das Training abwarten zu wollen.
Er habe Riesenrespekt vor der Mannschaft aus Halle und dem dortigen Cheftrainer Sreto Ristic: „… Gerade in Halle, wo es immer mal wieder knifflig gewesen ist, aber immer in der Lage, da wieder herauszukommen.“
Mit Dominic Baumann, Skenderovic und Baumgart hat der Cheftrainer bereits drei Spieler ausgemacht, auf die zu achten ist und die eine gute individuelle Klasse besitzen.

Es war ein großes Thema diese Woche, wieso der BR den Jahn kaum im Free-TV zeigt. Das sei für Enochs kein Thema, der volle Fokus liegt auf Halle. Pressesprecher Johannes Liedl gab an, dass auch wieder einige Jahnfans die Mannschaft begleiten werden. Wir denken, dass jeder einzelne davon wichtig ist und hoffen, dass sie unsere Mannschaft nach vorne peitschen!