Das Kultur-Duell

Am Mittwoch, den 04.10.2023, besucht der Westen Ostbayern. Um 19 Uhr trifft der SSV Jahn Regensburg auf den SV Waldhof Mannheim. Was euch erwartet, erfahrt ihr in den folgenden Zeilen. (Mitarbeit: Leander Hübner, Foto: Andreas Schlichter/Getty Images via Onefootball)

Der Blick auf den Gegner

Mannheim. Eine Stadt, die jeder von uns immer wieder hört und vielleicht doch nicht so recht viel von ihr weiß. Und ich musste zugeben, ich dachte nicht, was es dort alles gibt.
Die 315.554 Einwohner zählende Stadt ist das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum der Rhein-Neckar-Metropolregion mit 2,4 Millionen Einwohnern. Die Stadt am Rhein ist seit 1896 Großstadt und auch heute noch eine wichtige Industrie- und Handelsstadt. Sie bildet einen Verkehrsknotenpunkt zwischen Frankfurt und Stuttgart, hat den zweitgrößten Rangierbahnhof Deutschlands und einen der bedeutendsten Binnenhäfen in Europa.
Viele Hochschulen sind in Mannheim beheimatet. Die Mannheimer Universität gilt auch als eine der besten Wirtschaftsuniversitäten in Deutschland.
Auch wenn es ein ungewohntes System bei den Straßennamen gibt, für welche die Stadt auch überregional bekannt ist, so gibt es noch viel bekanntere Dinge in Mannheim. Die Rede ist hier von den Sportmannschaften. Fußball und der SV Waldhof Mannheim sind tatsächlich nicht die Nummer 1 in der Stadt, auch wenn die Spiele bereits in der Regionalliga von Tausenden besucht wurden. Große Bekanntheit erreichen die Rhein-Neckar Löwen, welche bereits mehrmals deutscher Handballmeister wurden. Noch bekannter und vielen ein Begriff sind die Adler Mannheim, ein Eishockeyteam aus der Stadt. Die Adler wurden bereits mehrmals deutscher Meister und sind die unangefochtene Nummer 1 in der Stadt.
Bevor wir uns dem SV Waldhof Mannheim zuwenden möchten, möchten wir den Stadtrivalen VfR Mannheim nicht unerwähnt lassen. Immerhin wurden dieser 1949 deutscher Fußballmeister.
Der SV Waldhof Mannheim stammt aus dem gleichnamigen Stadtteil in Mannheim. Gegründet wurde er am 11.04.1907 und ist in die SV Waldhof Mannheim 07 Spielbetriebs-GmbH ausgelagert. 97 % der Anteile werden von der Neun10hundert07 GmbH gehalten (welche zu 100 % der Familie Beetz gehört) und 3 % vom SV Waldhof Mannheim 07 gehalten. Die Mannheimer hatten in Ihrer langen Karriere schon viele Stationen erlebt, doch seit 2019 kehrten sie, 16 Jahre nach dem Abstieg aus Liga 2, wieder in den Profifußball zurück.
Seit dem Jahr 2023 betreut Rüdiger Rehm die Mannschaft. Der erfahrene Trainer kann dabei auf einige neue Spieler bauen (u.a. Minos Gouras) musste aber auch einen kleinen Aderlass hinnehmen. So verließen die Mannheimer Spieler wie Alexander Rossipal (Rostock), Thomas Pledl (MSV Duisburg), Marc Schnatterer (Karriereende) und der durchaus bekannte Niklas Sommer (Nürnberg Amateure). Auch verließ unsere Nummer 27 Dominik Kother mit dem Auslaufen seiner Leihe den Waldhof und schloss sich uns an.
Die Mannheimer stehen auf Tabellenrang 12 und haben eine unglaubliche Tordifferenz von 0. Robert von 1889fm stellte schon fest, dass Mannheim eine richtige Mittelfeldmannschaft ist. Rehm bevorzugt dabei meist die Formation 4-2-3-1, die wir ja alle bereits kennen dürften. Im letzten Ligaspiel wurde jedoch auf ein 3-4-1-2. Sollte es wieder auf so ein System hinauslaufen, fehlen bei nur drei Offensivkräften die Möglichkeiten Überraschungsmomente zu kreieren. Außerdem sind die Flügel nicht so stark besetzt, was bei zwei offensiven Mittelfeldspieler eine Angriffsfläche bietet. Auf der anderen Seite wird durch so eine Formation das Zentrum fokussiert. Somit kann man z.B. das Durchkommen noch schwerer gestalten und u.a. Christian Viet das Leben noch schwerer machen.

Die Woche ist kurz. Viel Zeit zur Erholung ist nicht gegeben. Jedoch denke ich, dass Joe und sein Team die richtigen Schlüsse ziehen werden. Hoffentlich nehmen die Jungs das Selbstvertrauen mit ins Spiel. Wir stehen hinter euch.

Der Blick auf die Jahnelf

Am vergangenen Sonntag gewann die Jahnelf mit 1:0 beim Tabellendritten Erzgebirge Aue und kletterte mit diesem Sieg auf den 7. Tabellenplatz. Die Regensburger präsentierten sich dabei als leicht überlegenes Team, hatten die besseren Offensivaktionen auf ihrer Seite. Wie bereits so oft gelang es aber auch dieses Mal nicht, die leichte optische Überlegenheit in Tore umzumünzen, zu oft mangelte es am Abschluss oder an der Kommunikation und Übersicht im Umschaltspiel, sodass als einzige wirklich nennenswerte Torchance aus dem Spiel der Pfostentreffer von Noah Ganaus aus der 48. Spielminute zu nennen bleibt. Den Gastgebern gelang es aber auch nicht, die fehlende Kaltschnäuzigkeit der Jahnelf zu bestrafen, wenn es gefährlich wurde, parierte Jahn-Torhüter Gebhardt glänzend. Bezeichnend also, dass der entscheidende Treffer nur nach einem Standard fallen konnte. Nach einer Ecke von Kother stieg Ziegele am höchsten und brachte den Ball im Tor von Martin Männel unter. Die Auer waren im Anschluss bemüht, den Ausgleich zu erzielen und kamen in Person von Elsner noch zur Großchance zum Ausgleich – wieder parierte Gebhardt glänzend. Insofern steht am Ende ein wichtiger und nicht unverdienter Erfolg für die Regensburger, die sich nun zumindest bis zum nächsten Spieltag die Krone als bestes Auswärtsteam aufsetzen dürfen.

Der 8. Spieltag

Anders als gegen Aue haben die Domstädter gegen den Waldhof aus Mannheim zumindest auf dem Papier die leichte Favoritenrolle inne. Dass “nicht nur gute Leistungen reichen, sondern Ergebnisse zählen“ musste die Jahnelf gerade im heimischen Stadion schon das ein- oder andere Mal schmerzlich erfahren, frisch dürften die Erinnerungen an die 1:2-Niederlage gegen den SV Sandhausen sein. In der Heimtabelle steht man mit gerade einmal einem Sieg und 5 Punkten aus 4 Spielen in der Momentaufnahme auf Platz 15 da – von den Absteigern ist nur Bielefeld (4 Punkte) schlechter.