Was wurde eigentlich aus Aki Schmidt?

Über ein Fußball-Urgestein, das seine Fußspuren nicht nur in Dortmund, sondern auch sehr in Regensburg hinterlassen hat. (Foto: PATRIK STOLLARZ/AFP via Getty Images, Onefootball)

Wie verlief seine Karriere?

Alexander Meyer ist damals mit seinem Weggang vom SSV Jahn Regensburg ein „echter Coup“ „hust – hust” gelungen. Er wechselte zu Borussia Dortmund. Oder Christian Viet! Der war auch eine Saison an Dortmund II ausgeliehen, bevor er zum SSV Jahn Regensburg wechselte.
Das kommt vermutlich einigen, vor allem jüngeren, Fans in den Kopf, wenn man sie nach einer Verbindung zwischen den Borussen und der Jahnelf fragt. Doch es gab bei Dortmund einen Fanbeauftragten und Spieler, der dort als einer der größten Spieler der Vereinsgeschichte gilt: Aki Schmidt.

Alfred „Aki“ Schmidt, geboren am 05.09.1935 in Dortmund, war ein Kind aus der Region und passenderweise Kind eines Stahlarbeiters eines Bergwerkvereins.
Seine Fußballerkarriere begann er beim Vorortsclub SpVgg Berghofen, bis es 1956 zum Revierclub in Schwarz und Gelb ging. Und das, was Wastl Nachreiner bei uns war, war Aki Schmidt bei den Dortmundern. Bis 1968 schnürte er seine Fußballschuhe als Spieler für die Borussen und stand in 276 auf dem Platz. Dabei schoss der Mittelfeldspieler ganze 76 Tore. Er gewann u. a. 1956,1957 & 1963 die Deutsche Meisterschaft, 1965 den DFB-Pokal und 1966 den Europapokal der Pokalsieger. Beim letzteren bereitete er u. a. den Treffer vor.

Die Trainer-Karriere

1966 begann er damit, seine aktive Karriere ausklingen zu lassen und widmete sich bereits dort seinem Trainerdiplom, das er an der Sporthochschule Köln erwerben wollte.
1968 endete seine aktive Karriere und er begann als Trainer zu arbeiten. Und wo ging das besser als beim SSV Jahn Regensburg? Seine erste Amtszeit beim SSV ging von 1968 bis 1970. In dieser Zeit klopfte er mit dem SSV sogar am Tor zur Bundesliga.
Schmidt lebte nach seiner Karriere u. a. in Burglengenfeld im heutigen Landkreis Schwandorf und unterrichtete in der Gegend als Sportlehrer.
1970 heuerte Aki Schmidt beim damaligen Zweitligisten Kickers Offenbach an und ihm gelang seine Sensation: Er gewann den DFB-Pokal! Eine sehr respektable Leistung
Weitere Trainerstationen waren Preußen Münster und der FK Pirmasens, aber der Jahn lag ihm wohl am Herzen, was man eventuell aus der folgenden Aussage von der BVB-Website erahnen kann:

Ich bleibe dem Verein bis zur Hundertjahr-Feier erhalten und werde einige soziale Projekte weiterführen. Auch bei der Fanarbeit ist nicht ganz Schluss. Den einen anderen der vielen Klubs, die mir ans Herz gewachsen sind, werde ich auch in Zukunft besuchen. Danach gehe ich wohl endgültig zu meiner Familie nach Regensburg zurück. Man kann sagen: Ich gehe nicht so ganz …“

Neben vielen kleinen Stationen bei regionalen Vereinen wie dem ASV Burglengenfeld, dem 1. FC Schwandorf und vielen mehr war Aki Schmidt jedoch noch mehrmals als Cheftrainer beim SSV Jahn Regensburg aktiv, und zwar von 1973 bis 1975, 1990 –1992 & 1993 – 1994.
In dieser Zeit gelang Schmidt unter anderem der Aufstieg in die damalige 2. Bundesliga Süd und auch der Aufstieg von der vierten in die dritte Spielklasse. Er hatte maßgeblich Anteil daran, dass der Jahn sich irgendwann wieder in der Bayernliga etablieren konnte.

Als im Jahr 2007 zum 100. Geburtstag des SSV Jahn eine Jahrhundertelf gesucht wurde, wurde von verschiedenen Seiten eine Umfrage gestartet. Im Endergebnis wurde Aki Schmidt zum Jahrhunderttrainer des SSV Jahn gewählt. Eine große Ehre.

Was passierte nach der Trainer Laufbahn?

1997 kehrte Aki der Trainerlaufbahn den Rücken und kehrte nach Dortmund zurück. Dort war er bis 2007 Fanbeauftragter. Bis zu seinem Tod veranstalte er noch Führungen durch das Dortmunder Stadion. Leider verstarb er am 11.11.2016 im Alter von 81 Jahren in Dortmund. Er war überall sehr geschätzt, gern gesehen und auch bekannt wie ein bunter Hund.

Der-Jahn-Blog wird ihm natürlich ebenfalls auch ein ehrendes Andenken bewahren.

Zitate von Aki Schmidt

Ich bin nun mal so und kann auf dem Platz nicht anders.” – Schmidt zum Steinberger Bürgermeister Jakob Scharf als Entschuldigung für sein impulsives, lautstarkes und nachgiebiges Verhalten auf dem Platz bei einem Freundschaftsspiel. Die Aussprache geschah im Festzelt, vermutlich bei Apfelschorlen.

Lasst die Jungs rein.“ – Anweisung von Schmidt an zwei Security während eines CL Spiels gegen Real Madrid. Er ließ zwei junge Fans zu sich in die VIP Loge um ihnen eine einmalige Erinnerung zu verschaffen.

„Sie waren immer ehrliche und arbeitsame Spieler“, sagt Aki Schmidt über die Fußballer in der Oberpfalz. „Das hat mir als Trainer damals unheimlich zugesagt.“
& „Als das Spiel ausgelost wurde, stand für mich sofort fest, dass ich mir das vor Ort anschaue. Ich freue mich auf das eine oder andere Wiedersehen, denn in Weiden ging es immer familiär zu.“ – Aki Schmidt damals über den Fußball in der Oberpfalz und vor dem DFP Pokal Spiel Borussia Dortmund gegen die Spvgg Weiden.

„Er legte die Stirn in Falten. ​„Ein Fan­zine? Was ist das denn, wenn ich fragen darf?“ „Das ist eine nicht-kom­mer­zi­elle Zeit­schrift, die von Fans für Fans gemacht wird“, sagte ich.
Mit einem Mal leuch­teten seine Augen auf.“ – Aki Schmidt an seinem ersten Tag als Fanbetreuer zu Uli Hesse.