Toto-Pokal Vorschau: „Macht- und Gerechteverhältnisse sollten klar sein“

Am kommenden Dienstag trifft unser SSV Jahn Regensburg in der 1. Hauptrunde des Toto-Pokals auf den Landesligisten TSV Unterpleichfeld. Grund genug, einmal genauer auf den ersten Pflichtspielgegner der kommenden Saison zu blicken! Hierfür konnten wir zudem mit Steffen Amling, 2. Vorsitzender des TSV, sprechen. (Foto: TSV Unterpleichfeld)

Gerade einmal knapp 3000 Einwohner zählt die unterfränkische Gemeinde Unterpleichfeld. Umso beachtenswerter wirkt es, dass der heimische Verein dennoch seit Jahren, mit Ausnahme einer Bezirksliga-Saison 22/23, zum festen Etat der Landesliga gehörte, einmal sogar beinahe am Aufstieg kratzte. Laut Steffen Amling liegt das vor allem am familiären Umfeld im Verein. Gemeinsames Abendessen nach den Heimspielen, Champions League nach dem Dienstag- oder Mittwochstraining oder auch regelmäßige Brotzeiten gemeinsam, beim TSV legt man großen Wert auf das “Wir”. Dass Spieler nur noch als Arbeitnehmer gesehen werden, die ihre Leistung zu bringen haben, das scheint es bei Unterpleichfeld trotz der immer größer werdenden Summen, auch im Amateurbereich, nicht zu geben. Wenig überraschend also, dass mit Lukas Huscher, Valentin Vogel und Andre Schmitt drei absolute Torgaranten aus der vergangenen Bezirksliga-Saison (61 von 86 Saisontoren) auch weiterhin in Unterpleichfeld die Fußballschuhe schnüren, auch wenn Letzterer vorerst eine Pause einlegte – ebenfalls ungewöhnlich für einen Landesligisten.

Durchaus erfolgreich ist man zudem in die bereits begonnene Landesliga-Saison gestartet. 4 Punkte aus 2 Spielen, eine mehr als ordentliche Bilanz für einen Aufsteiger. Dennoch, man bleibt, trotz der erfolgreichen Jahre in der sechsthöchsten deutschen Spielklasse, demütig. Der Klassenerhalt sei das einzige Ziel, man sehe sich in einer stark besetzten Landesliga eher als Underdog, so Steffen Amling.

Jene Demut zeigt sich auch in Hinblick auf das Aufeinandertreffen mit dem Jahn, für den man sich wohl auch wegen Jahn-Neuzugang Louis Breunig entschieden hatte, dessen Mutter eine Arbeitskollegin von Steffen Amling ist. „Die Macht- und Gerechteverhältnisse sollten klar sein“ gegen die Vollprofis des 2. Liga-Absteigers. Dennoch, „man nehme auch dieses Spiel ernst“ – keine klare Kampfansage, aber doch ein Fingerzeig, dass man den Regensburgern durchaus Paroli bieten möchte.