Schade, wie kann das passieren?

"Wir kamen in der Hoffnung, dass wir ein guter Gegner sind. Doch dafür hat es einfach nicht gereicht. Doch wir haben uns're Geschichte und uns're Tradition. Wir sind nicht zu kaufen, wir haben keinen Preis. Und ihr könnt uns nicht beerdigen, solang' wir noch am Leben sind. Wir werden uns erholen und dann werden wir euch wiedersehen" - Die Toten Hosen - Schade wie kann das passieren?

Der Blick auf den Gegner

„Schade, Scheiße, wie kann das passieren?“ singen die Toten Hosen auf dem Album Ballast der Republik. Oder eher Ballast auf der Jahnseele? Egal wie man es nimmt, der oben genannte Teil des Liedes passt leider zur Situation ganz gut. Allgemein bekannt ist die Liebe der Band zu Ihrer Heimatstadt Düsseldorf und zum dortigen Fußballverein Fortuna Düsseldorf. Und gerade dieser Club ist am Samstag zu Gast im Jahnstadion. Und hoffentlich nimmt dieses Spiel dieses Mal ein anderes Ende als das Hinspiel. Möglich ist in dieser Liga alles. Es wird jedoch äußerst schwer, denn Fortuna Düsseldorf ist im oberen Drittel der Tabelle zu Hause. Aber nicht nur in der Tabelle ist der Club im oberen Tabellendrittel, sondern auch bei den Ratings findet man die Mannen aus Düsseldorf in den Top 10. Werfen wir einen Blick darauf, wieso.

Foto: Gatzka

Sehr oft wird auf dieses Detail während Live-Übertragungen hingewiesen: Der Torwart der Fortunen Florian Kastenmeier stammt aus Regensburg. Seit 2019 schnürt er seine Schuhe für die Mannschaft vom Rhein. Er war nicht unter jedem Trainer unumstritten, ist jedoch ein zuverlässiger Rückhalt. 4 weiße Westen und 29 Gegentore stehen zu Buche. Laut whoscored ist er ein sehr konzentrierter Torhüter, welcher auf kurze Distanzen ausgesprochen stark ist, jedoch Probleme auf größere Distanzen hat. Sein Spielaufbau soll auch eine seiner Stärken sein.
Die Defensive der Fortunen ist stabil und teilweise intelligenter unterwegs als die des Jahn. Der Jahn setzt pro Spiel ungefähr 15 Tackles, hat 14 Fouls pro Spiel und kreiert im Schnitt 2x pro Spiel eine Abseitssituation. Bei Düsseldorf, mit deren u. a. besten Defensivspielern Zimmermann (6,84) und Klarer (6,76), sind es bei ebenfalls 15 Zweikämpfen nur 11 Fouls. Zwar wird im Spiel nur eine Abseitssituation kreiert, aber ob das gut oder schlecht ist hängt am Ende von der restlichen Leistung mit ab.
Wenden wir uns nun aber dem Mittelfeld der Mannschaft von Trainer Thioune zu. Dort sind namhafte Spieler wie Sobottka, Appelkamp oder Tanaka vertreten. Appelkamp ist mit einem Rating von 6,98 der Beste aus dem Mittelfeldverbund. Nicht nur das er alle Spiele in der bisherigen Saison bestritt, nein er bringt auch 4/5 seiner Pässe richtig an, hat 2 Schlüsselspiele pro Spiel und somit auch schon 6 Assists in der laufenden Saison gesammelt. Des Weiteren ist ein treuer Spieler, immerhin ist er seit inzwischen bald 8 Jahren in Düsseldorf zu Hause.
Bei einem Blick in die Offensive ist es »ärgerlich«, dass sich neben Routiniers wie Rouwen Hennings & Daniel Ginczek indessen auch Topangreifer Dawid Kownacki erholt hat. Gegen Eintracht Braunschweig gab eben dieser sein Comeback. Mit 9 Toren steht er auf Rang 7 in der Torjägerliste. Hoffentlich kommen gegen den Jahn keine dazu. Mit einem Rating von 7,22 ist er der beste Spieler im Offensivverbund der 95er. Als ob das aber nicht genug wäre, so lauern Rouwen Hennings, Kristoffer Peterson und Shinata Appelkamp ebenso mit einigen Toren auf dem Konto auf Ihre Chancen (5,5 & 3). Diese Offensive wird der Verteidigung des Jahn einiges abverlangen. Wie bereits im Hinspiel.

Der Blick auf den Jahn

Foto: Gatzka

Während man gegen Hannover 96 noch ein mutmachendes Remis erringen konnte, war die Auswärtsfahrt nach Karlsruhe eine große Enttäuschung. Die Jahnelf machte Fehler und blieb das ganze Spiel ohne Glück, dazu erhielt Maxi Thalhammer seine 5. Gelbe Karte und handelte sich somit eine Sperre für die Partie gegen die Fortuna ein. Auch Oscar Schönfeldner fehlt aufgrund seiner Verletzung weiterhin, allerdings könnte sein Debüt in den nächsten Wochen folgen.

Aufgrund des Ausfalls von Thalhammer wird ein Platz im zentralen Mittelfeld frei, welcher wohl an Blendi Idrizi oder an Christian Viet gehen wird. Dabei scheint ein Startelf-Einsatz von Idrizi ein wenig wahrscheinlicher, da Viet zuletzt keine Rolle mehr spielte und Idrizi wenigstens zu Kurzeinsätzen kam.

Die kommende Partie wird laut Selimbegovic eine „eine brutal schwere Aufgabe“ und er erklärte dazu, dass man in dieser Liga auch manchmal das „Quäntchen Glück braucht, um zu punkten“.

Fortuna Düsseldorf wird ein harter Brocken – das spürte die Jahnelf in den letzten Monaten mehrmals, trotzdem wäre ein Punktgewinn aufgrund der vergangenen Spiele unglaublich wichtig im härtesten Abstiegskampf der letzten Jahre.

Der Direktvergleich

Thomas Süß, Maximilian Aichinger